Kinder und ihre Rechte im Fokus

01. Juni 2016

Der 1. Juni ist für Emma, Paul und Julia ein ganz besonderer Tag: Es ist der Internationale Kindertag – ein in über 145 Staaten der Welt begangener Tag, der auf die besonderen Bedürfnisse von Kindern und speziell auf die Rechte von Kindern aufmerksam machen soll.

„Selbstverständlich stehen die uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen und ihre Rechte nicht nur an einem Tag im Jahr im Mittelpunkt unserer Arbeit, sondern auch an den übrigen 364 Tagen. Trotzdem finde ich den Internationalen Kindertag sinnvoll, wenn dann weltweit in der Öffentlichkeit noch einmal ganz besonders auf Kinderrechte hingewiesen wird“, sagt Guido Royé, Einrichtungsleiter ViaNobis – Die Jugendhilfe | Schloss Dilborn. „Die Rechte der Kinder und Jugendlichen spielen natürlich gerade in einer Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung eine große Rolle."

Denn hier leben nicht wie in der Familie von Emma, Paul und Julia drei Kinder oder zwei oder womöglich nur ein Kind: Mehr als 450 ambulante und stationäre Betreuungsplätze bot die Jugendhilfe der Katharina Kasper ViaNobis GmbH im vergangenen Jahr benachteiligten Kindern und Jugendlichen. Hierzu gehören Pflegestellen für Säuglinge im Kreis Viersen genauso wie eine stationäre Wohngruppe für essgestörte Jugendliche in Heinsberg-Oberbruch und ein Kriseninterventionszentrum für junge Erwachsene in der Stadt Mönchengladbach. Hinzu kommen Schülerinnen und Schüler, die an vier Offenen Ganztagsschulen im Kreis Viersen individuell betreut werden sowie rund 150 Mädchen und Jungen in drei Kindertagesstätten in Gangelt, Nettetal-Lobberich und Wesseling.

„Wir orientieren unser Handeln an den Wünschen und Bedürfnissen unserer Kunden. Darunter verstehen wir über den Kostenträger unserer Leistungen hinaus insbesondere auch die Kinder, Jugendlichen, jungen Volljährigen und deren Familienangehörige“, erklärt Royé. „In diesem „Betreuungsdreieck" versuchen wir, über die Hilfeplangespräche hinaus einen konstruktiven Dialog zur Vermittlung und zum Ausgleich der verschiedenen Interessen zu fördern.“

Dazu gehört ein spezielles Verbesserungs-, Beschwerde- und Beteiligungsverfahren, das im Qualitätsmanagement der Einrichtung fest verankert ist: Um den Jugendlichen eine bessere Möglichkeit zu geben, ihre Interessen, Wünsche, möglicherweise auch Sorgen zu äußern und im Bedarfsfall ihre Rechte aktiv einzufordern, gibt es in jeder der 35 Gruppen der Jugendhilfeeinrichtung einen Sprecher. Dieser wird im Rahmen der Gruppenabende gewählt. Alle Gruppensprecher zusammen bilden wiederum den sogenannten Jugendsenat.

Regelmäßig finden Senatswochenenden statt, an denen die Mitglieder des Jugendsenats unter der Anleitung des Freizeitpädagogen Jobst Bartl-Umbach zusammenkommen, um aktuelle Themen zu besprechen. „Wir wollen die uns anvertrauten Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu kritischen und verantwortungsvollen Menschen erziehen, die ihr Lebensumfeld aktiv gestalten“, erzählt Bartl-Umbach. „Ihre Beteiligung an Entscheidungen, die sie betreffen, ist daher für uns ein wichtiger Bestandteil pädagogischen Handelns.“

Aus diesem Grund gibt es zusätzlich einen verbindlichen Austausch zwischen dem Jugendsenat und der Einrichtungsleitung. Diese Treffen sind vierteljährlich angesetzt. „Selbstverständlich haben unsere Mitarbeiter – genau wie ich – aber jederzeit ein offenes Ohr für die Sorgen und Wünsche unserer Kinder und Jugendlichen, auch außerhalb der offiziellen Treffen“, so Royé.

Gewinn des Partizipations-Awards

Bereits im Jahr 2010 startete die Jugendhilfeeinrichtung das Projekt „Kultur der Achtsamkeit“. Hierbei wurden von Anfang an Kinder und Jugendliche – vertreten durch deren Jugendsenat und begleitet durch Mitarbeiter der Jugendhilfe – mit eingebunden.

Die an dem Projekt beteiligten Kinder und Jugendlichen lernten, wie man für seine Rechte einsteht: wie man miteinander diskutiert, Konflikte löst und Ideen entwickelt. Darüber hinaus erfuhren sie, wie es ist, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen. Die Ergebnisse des Projektes flossen unmittelbar in die tägliche Arbeit der Mitarbeiter der Jugendhilfe mit ein.

Mit ihrem Projekt erfüllte der Jugendsenat die Bedingungen für die Auszeichnung mit dem Partizipations-Award des Bundesverbands katholischer Einrichtungen und Dienste der Erziehungshilfen e.V. (BVkE) und erhielt 2012 den ersten Preis verliehen.


Ansprechpartner:
Karina Saar
Tel: +49 2454 59-763
Fax:+49 2454 59-759
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