"Nicht weniger, sondern mehr Hilfen nötig"

25. Juli 2016

Berlin. So lautet nach dem Vorfall in Würzburg in der vergangenen Woche eine Forderung des Bundesverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (BumF).

Anfang Juli wurden rund 52.000 minderjährige Flüchtlinge im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland betreut. Sie alle sind in ihren Herkunftsländern direkt oder indirekt Opfer von Terror und Krieg geworden und suchen deshalb bei uns Schutz.

Die Erfahrung in der Arbeit mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen zeigt, dass sich insbesondere abrupte Hilfeabbrüche und die Verteilung in große Gemeinschaftsunterkünfte ab dem 18. Lebensjahr negativ auswirkt. Ebenso haben es Jugendliche, die in großen Einrichtungen mit geringer Betreuung leben müssen, statt in dem gesicherten Umfeld einer betreuten Wohngruppe oder bei Pflegeeltern aufzuwachsen, deutlich schwerer, Erlebtes zu verarbeiten und die notwendige Hilfe beim Ankommen und Weiterkommen zu erhalten. Außerdem können Gefährdungen, zum Beispiel bei psychischer Instabilität oder durch Radikalisierung, bei einer geringen Betreuung nur schwer erkannt werden.

Deshalb fordert der BumF: „Wir brauchen nicht weniger, sondern mehr Hilfen. Die Pläne von Bund und Ländern die Hilfen zu kürzen sind fatal. Es gibt keinen absoluten Schutz vor Radikalisierung, aber wir können Gefahren reduzieren, indem wir den Minderjährigen eine echte Chance geben und nachhaltige Perspektiven verschaffen. Gleichzeitig brauchen wir eine Öffnung der Gesellschaft für geflüchtete Jugendliche, von denen viele dauerhaft in Deutschland bleiben werden. Gemeinsam müssen wir Misstrauen und Ängste abbauen.“

Als Mitglied des BumF unterstützt auch die ViaNobis – Die Jugendhilfe | Schloss Dilborn die Forderung des Bundesverbandes.

Online-Petition für eine starke Jugendhilfe 

Mit einer gemeinsamen Petition wenden sich "Jugendliche ohne Grenzen" und der Bundesverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (BumF) gegen die Einschränkung der Hilfen für geflüchtete Jugendliche, die derzeit zwischen Bund und Ländern verhandelt wird.

Unterstützen Sie hier mit Ihrer Unterschrift die Kampagne "Keine Einschränkung der Jugendhilfe – Zukunftsperspektiven für geflüchtete Jugendliche!" für eine starke Jugendhilfe >>>

 

Lesen Sie hier die Pressemitteilung des BumF zum Thema "Nicht weniger, sondern mehr Hilfen nötig" >>>


Ansprechpartner:
Karina Saar
Tel: +49 2454 59-763
Fax:+49 2454 59-759
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